IN VIA Landesverband Bayern
IN VIA Bayern e.V.
Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit

Tagung: „Menschen kaufen“ als gesellschaftliche Realität?

Augsburg. Was passiert mit einer Gesellschaft, ihren Normen und Werten, wenn Prostitution und damit die Käuflichkeit von Menschen weitgehend als "normal" angesehen werden? Dieser Frage widmet sich eine Fachtagung vom Aktionsbündnis gegen Frauenhandel, dem Osteuropa-Hilfswerk Renovabis und der Hanns-Seidel-Stiftung mit dem Titel „An den Rändern der Gesellschaft: Besonders vulnerable Personen in der Zwangsprostitution“ am Donnerstag, 17. Oktober, in Augsburg.

Experten und Expertinnen von Fachberatungsstellen, aus der Wissenschaft, Politik und von der Polizei, aber auch Betroffene selbst, sollen dabei zu Wort kommen. Mit dabei ist auch Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales.

Über die Situation Minderjähriger und junger Frauen unter 21 spricht Monika Cissek-Evans von der Fachberatungsstelle JADWIGA, die sich für die Rechte der Opfer von Frauenhandel einsetzt. JADWIGA, ist ein Projekt der ökumenischen »STOP dem Frauenhandel gGmbH«, zu deren Gesellschaftern neben dem Verein für Internationale Jugendarbeit (Landesverein Bayern) auch der Landesverband IN VIA Bayern gehört.
IN VIA engagiert sich seit über 120 Jahren für Mädchen und Frauen, die von Zwangsprostitution bedroht und betroffen sind. Der Kampf gegen den Frauenhandel hat an Brisanz nicht verloren, so Vorsitzende Adelheid Utters-Adam, die den Landesverband von IN VIA bei der Tagung vertritt: "Durch die Globalisierung und die Flüchtlingsströme der letzten Jahre bekommt das Problem heute ein besondere Aktualität. Die Frauen und Mädchen bedürfen unseres besonderen Schutzes. Viele von ihnen, die auf der Flucht in die Prostitution gezwungen wurden, sind traumatisiert, oder werden in der Schwangerschaft und mit kleinen Kindern alleingelassen. Deshalb unterstützen wir die Arbeit von „STOPP dem Frauenhandel“ mit seinem Projekt „Jadwiga“ gerade auch in den Flüchtlingsunterkünften.“


Die Veranstaltung findet am 17. Oktober 2019 – dem Vortag des Europäischen Tages gegen Menschenhandel – von 10 bis 17 Uhr in der Kolping-Stiftung Augsburg
(Frauentorstr. 29, 86152 Augsburg) statt. Nähere Informationen finden Sie hier.